Bitumen ist ein unverzichtbarer Baustoff im Straßenbau und bei der Dachabdichtung, doch als Fleck ist er ein Albtraum. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung ist Bitumen wasserunlöslich und extrem klebrig. Wer Bitumenflecken entfernen möchte, muss daher zu speziellen Lösemitteln oder bewährten Hausmitteln greifen. Wasser und herkömmliche Seife richten hier meist nichts aus und verschmieren den Fleck nur weiter.
Warum ist Bitumen so schwer zu entfernen?
Bitumen besteht aus einem Gemisch verschiedener organischer Stoffe und verhält sich thermoplastisch. Das bedeutet, es wird bei Wärme weich und bei Kälte hart. Ein frischer Fleck ist oft noch schmierig, während ein alter Fleck spröde und fest sitzt. Die Strategie, um erfolgreich Bitumenflecken zu entfernen, hängt maßgeblich vom Untergrund und dem Alter der Verschmutzung ab.
Bitumen von Fahrzeuglacken entfernen
Autofahrer kennen das Problem: Nach der Fahrt durch eine Baustelle kleben schwarze Spritzer am Lack. Hier ist Vorsicht geboten, um den Lack nicht zu zerkratzen.
- Spezialreiniger: Im Fachhandel gibt es spezielle Teer- und Bitumenentferner. Diese werden aufgesprüht und nach einer Einwirkzeit vorsichtig abgewischt.
- Hausmittel Butter oder Margarine: Fett löst Bitumen. Reiben Sie den Fleck mit etwas Butter ein und lassen Sie es einige Minuten wirken. Das Fett weicht die Struktur auf, sodass Sie anschließend die Bitumenflecken entfernen können.
- Wichtig: Verwenden Sie niemals Scheuerschwämme oder kratzende Werkzeuge auf Autolack!
Entfernung von Kleidung und Textilien
Wenn Bitumen auf die Arbeitskleidung oder die Jeans gelangt, ist schnelles Handeln zwar gut, aber bei Textilien ist die „Kältemethode“ oft effektiver.
- Einfrieren: Legen Sie das Kleidungsstück in eine Tüte und dann in das Gefrierfach. Das Bitumen wird hart und spröde.
- Abkratzen: Das gefrorene Bitumen lässt sich vorsichtig abbrechen oder abkratzen.
- Nachbehandlung: Verbliebene Reste können Sie mit etwas Waschbenzin oder Gallseife behandeln, bevor das Kleidungsstück in die Waschmaschine kommt.
Bitumen auf Werkzeugen und harten Oberflächen
Auf Schaufeln, Spachteln oder Fliesen lässt sich Bitumenflecken entfernen, indem man stärkere Lösemittel einsetzt.
- WD-40 oder Kriechöl: Diese Vielzweckmittel sind hervorragend geeignet, um Bitumen zu unterwandern und zu lösen.
- Waschbenzin: Ein klassisches Lösemittel, das sehr effektiv wirkt. Achten Sie auf gute Belüftung.
- Heißluftföhn: Bei unempfindlichen Werkzeugen (z.B. aus Metall) kann Hitze helfen, das Bitumen zu verflüssigen, um es dann mit einem Tuch abzuwischen.
Sicherheitshinweise
Beim Bitumenflecken entfernen mit chemischen Mitteln wie Waschbenzin oder Terpentinersatz sollten Sie stets Handschuhe tragen und für ausreichende Belüftung sorgen. Viele dieser Stoffe sind leicht entzündlich und können die Atemwege reizen. Testen Sie aggressive Reiniger immer erst an einer unauffälligen Stelle, um sicherzustellen, dass das Material (z.B. Kunststoff oder lackierte Flächen) nicht angegriffen wird.
Die Beseitigung dieser schwarzen Flecken erfordert Geduld, doch mit der Kombination aus mechanischer Vorarbeit und dem passenden Lösemittel wird fast jede Oberfläche wieder sauber.
